Tipps zum kacken in der Natur
Zugegeben das Thema ist ein wenig komisch, hat aber durchaus seine Berechtigung. Besonders wenn man länger oder über Nacht in der Natur ist kann es einem passieren, daß einen die Notdurft überkommt. Was tun wenn der Druck zu groß wird? In den seltensten Fällen findet man mitten im Wald eine Toilette.
Was ich als Grundausstattung für den Toilettengang immer dabei haben
Wenn ich für einen Tagesausflug oder sogar für eine Übernachtung raus in die Natur gehe, habe ich immer eine gewisse Grundausrüstung dabei. Das ist Toilettenpapier, ein kleines Paket feuchte Tücher, ein Fläschchen Handdesinfektionsmittel und einen kleinen Müllbeutel. Das ganze platzsparend in einem Zip-Beutel verpackt, so dass es zur Not auch in die Beintasche der Outdoorhose passt. Natürlich nur wenn man keine ganze Rolle Klopapier mitnimmt. Ich nenne es liebevoll den „Kackbeutel“ 🙂
Bei Übernachtungen, wenn der Trekkingplatz keine Komposttoilette hat, ist auch immer ein Klappspaten mit dabei.
Falls ihr noch keinen Klappspaten besitzt, kauft bitte nicht den billigsten für 10,00€. Ich spreche hier aus leidvoller eigener Erfahrung. Mir sind schon zwei preiswerte Modelle gebrochen (beide am Scharnier) Es muß nicht der Fiskars* sein. Ein Original BW-Spaten ist auch prima. Leider gibts es meistens nur als billige Nachbauten zu kaufen.
Kommen wir jetzt aber zum interessanten Teil, der Technik.
Wie kann ich bequem meine Notdurft in der Wildnis verrichten?
Die klassische Variante ist natürlich das einfache „Hinhocken“. Das ist aber weder bequem noch besonders geeignet, wenn man schon ein wenig älter ist.
Ich mit etwas über 40 (hust) bin einfach zu alt für solche Aktionen. Im Wald trifft man so selten einen Physiotherapeuten, der einen hinterher wieder einrenkt. 😉
Außerdem läuft man beim hocken Gefahr sich im wahrsten Sinne des Wortes in die Nesseln zu setzten oder sich eine Zecke am Hinterteil einzufangen.
Es gibt aber durchaus Methoden die ein wenig bequemer sind.
Der Baumstamm
Auf die Idee wärst Du bestimmt auch selber gekommen. Umgefallene Bäume können einen prima „Donnerbalken“ abgeben. Die Technik ist dabei relativ einfach. Du setzt dich einfach auf den Stamm und achtest darauf, das der Hintern möglichst weit nach hinten über den Stamm reicht. Du wirst schon merken, das Du richtig sitzt.
Der Do-it-yourself Donnerbalken
Das Zelt ist aufgebaut, das Feuer brennt und Du hast noch reichlich Zeit? Dann bau Dir doch in bester Bushcraftermanier einen eigenen Donnerbalken. Dazu benötigst Du:
- zwei Bäume oder alternativ vier stabile Äste
- Paracord
- einen dicken möglichst geraden Ast als Sitz
Ziel ist es dabei den „Sitzast“ in einer angenehmen Höhe zu positionieren. Dazu bindest Du ihn einfach mit dem Paracord an die beiden Bäume. Solltest Du keine Bäume im passenden Abstand finden oder zwischen den Bäumen zuviel Dickicht sein, kannst Du auch aus jeweils zwei Ästen eine Art Bock basteln. Dazu bindest Du die Äste zu einem „X“ zusammen. Den „Sitzast“ legst Du dann zwischen die beiden Böcke.
Die Hängematte
Wenn Du eine Hängematte dabei hast, kannst Du sie im Grunde wie den selbstgebauten Donnerbalken benutzen. Wobei hier ein wenig Vorsicht geboten ist, da die Hängematte besonders beim abputzen anfangen kann zu schwingen. Das kann schnell ein wenig wackelig werden. Gehen tut es aber!
Die Luxusvariante
Man glaubt es kaum, aber es gibt tatsächlich faltbare mobile Toiletten*, die man kompakt in einem Täschchen mit sich rumschleppen kann. Dabei handelt es sich um eine Trockentoilette in die ein Beutel gespannt wird, den man hinterher im normalen Müll entsorgen.
Man kann das Teil sogar als Hocker zweckentfremden, sodaß man sich den Faltstuhl sparen kann. Mittlerweile habe ich das Teil bei Übernachtungen immer mit dabei. Zumindest wenn ich nicht stundenlang zum Lagerplatz laufen muß. Das ist mir dann doch zuviel Schlepperei.
Wohin mit dem Scheiss? Die Entsorgung…
Den Thron für die größere geschäftliche Besprechung hast Du nun, aber wohin mit dem Ergebnis? Hier treten jetzt der Klappspaten oder der Müllbeutel in Aktion.
Wenn Du einen Klappspaten dabei hast buddelst Du am besten schon vorher ein passendes Loch unter dem Balken. Nachdem die Notdurft erledigt ist schüttest Du das Loch einfach wieder zu. Das Toilettenpapier wird mit eingegraben. Achte bitte darauf, das Loch tief genug zu machen. Hinterher sollte schon eine ausreichende Schicht Erde über der Stelle sein.
Wenn Du keinen Spaten dabei hast und der Boden weich genug ist, kannst Du eventuell das Loch auch mit einem Ast graben. Ansonsten kommt die Mülltüte zum Einsatz. Wünschenswert wäre es, wenn Du wie bei einem Hundebeutel das ganze Geschäft aufsammelst. Ich weiß, das ist ekelig aber die sauberste Lösung für die Natur. Zur Not reicht es auch, wenn Du nur das Papier damit aufnimmst.
Noch ein Wort zu den feuchten Tüchern. Nimm hier bitte auf jeden Fall nur feuchtes Toilettenpapier und nicht die stabileren Feuchttücher aus der Plastikdose, denn diese verrotten nur sehr sehr langsam.
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Zugegebenerweise ist das hi hocken für mich auch schon etwas zu unbequem. Bin 60 +. Aber extra ein Klo zu bauen ist zu umständlich. Ich ziehe mir eifach die Hose aus und erledigte das Geschäft im stehen.
Mir auch, daher habe ich mir ja so ein „Klappklo“ zugelegt 😉 – Zumindest für Mehrtagesaufenthalte.
Ja, das ist eine bekannte Situation, wenn man älter wird. Meine Knie erlauben es mir auch nicht mehr, tief in die Hocke zu gehen. Hoffentlich wird meine Beschreibung nicht zu detailliert. Wenn ich in der Natur unterwegs bin und mich um meine Notdurft kümmern muss, ziehe ich meine Hose bis zu den Knien herunter und stelle die Füße weit auseinander, beuge die Knie ein wenig und die Hüften viel, damit das Gesäß möglichst weit zurück kommt. Dann fällt das, was der Körper loswerden muss, zwischen die Füße, ohne Hosen oder Schuhe zu verschmutzen.
Hi Andreas,
Das wäre mir ein wenig zu „kritisch“ die Fallrichtung kann man ja nur bedingt steuern
Mittlerweile bin ich 72 Jahre alt, aber ich bin immer noch gerne und viel auf Wanderungen im Wald und in den Bergen unterwegs. Die Knie sind nicht mehr so beweglich wie zuvor, aber die meisten Dinge lassen sich mit der von Andreas beschriebenen Technik beheben. Ich habe das Gefühl, dass man sich nicht gut verstecken kann, wenn man nicht ganz in die Hocke gehen kann. Aber dagegen kann man wenig tun. Glücklicherweise sind dort, wo ich gehe, normalerweise nur wenige andere Menschen.