Staatsbosbeheer schließt alle Trekkingplätze!

Vor kurzem habe ich  ja leider schon berichten müssen, das die niederländische Forstverwaltung ihre Trekkingplätze in der Region Nord-Brabant geschlossen hat. Leider hat man das nun auf alle 17 Trekkingplätze, die Staatsbosbeheer betreibt ausgeweitet.

Die Plätze waren aufgrund der Corona-Krise  ja sowieso geschlossen. Jetzt wurde entschieden alle Plätze nicht mehr zu öffnen und abzubauen.

Die Forstverwaltung begründet dies mit der permanenten Missachtung der Regeln. So wurden Einrichtungen auf den Plätzen mutwillig zerstört, die Plätze und Umgebung massiv vermüllt, Lagerfeuer auf Plätzen wo es verboten war entzündet, Partys gefeiert usw.

Es gibt sogar Berichte von Forstbeamten die bedroht wurden, wenn Sie versucht haben die Regeln durchzusetzen.

Aus der Sicht der Forstverwaltung kann ich den Schritt vollkommen nachvollziehen. Ich finde es nur sehr schade und ärgerlich, das ein paar Idioten uns damit eine tolle Möglichkeit nehmen die Natur zu genießen.

Als Alternative bleiben nach wie vor die Trekkingplätze in Belgien und Deutschland, das Wildzelten (wo es erlaubt ist) und einige private Trekkingplätze in den Niederlanden. Oder halt die Naturcampingplätze.

6 Kommentare

  1. d.h. die Randalierer kommen jetzt weiterhin? Denen sind die Verbote doch wahrscheinlich egal. Müll, pöbeln, Sachbeschädigung war schließlich auch verboten. Wieso denkt die Forstverwaltung sie hätte damit ein Problem gelöst? Das Problem löst man doch nur wenn man Recht und Gesetz in sinnvollem Rahmen durchsetzt. Die friedlichen, sauberen Gäste, die sich an die Regeln halten, also die die ohnehin kein Problem waren, die vielleicht sogar mäßigend auf die Vandalen eingewirkt haben, die hat man damit „verjagt“. Verstehe ich nicht.

    • Naja das Problem ist ja insofern gelöst, das die Plätze (sofern Infrastruktur vorhanden war) abgebaut wurden. Wildcamper gibt es natürlich immer.
      Ich kann Staasbosbeheer schon verstehen. Das war eine kostenlose „Dienstleistung“ für Naturliebhaber. Anscheinend haben das in der Corona-Zeit zu viele Chaoten ausgenutzt, als Plätze zum abfeiern.
      Mit dem Recht durchsetzten gebe ich Dir schon recht, aber man kann ja nicht an jeden Platz einen Forstbeamten auf Dauer stationieren. Übrigens mittlerweile überlegt man schon die Förster zumindest mit Elektro-Waffen und Reizmitteln auszustatten weil es immer öfter auch Übergriffe auf Forstpersonal gibt. In einigen (wenigen) Gegenden werden von den Forstbeamten sogar schon Schusswaffen getragen weil es da zu heftig wurde.
      Da fasst man sich nur noch an den Kopf.

    • Ich kann Thomas nur zustimmen.

      Was sind denn das auch bitte für Förster?
      Wenn da ne Party im Wald stattfindet, hat ein Förster eigentlich nur eine Sache zu tun. Die Polizei rufen! Das führt zur Strafe und das wiederum dazu, dass es sich die Partypeople beim nächstenmal nochmal überlegen sollten. Wenn das nichts nutzt, Strafe erhöhen!

      Mit der Pauschalbackpfeife „alles abreißen“ werden doch nur die bestraft die sich benommen haben.

      Übrigens, Förster haben in ihrem Waldgebiet ebenfalls nur eine Art „Hausrecht“ (mag in den Niederlanden vllt. anders sein). Sie sind keine Polizisten! Ungefähr so als würden irgendwelche Leute plötzlich in deinem Garten eine Party feiern. Was macht man dann? Mitfeiern! Ne quatsch, rausgehen und direkt mal klar machen wem hier das Haus gehört.. hmm ja, nee, je nachdem eine doofe Idee… könnte ein blaues Augen geben. So stelle ich mir auch ein zusammentreffen von Förster und einer Gruppe besoffener Jugendlichen vor.
      Richtig wäre: „Polizei rufen, anzeigen, bestrafen!“

      • Hallo Raphael,

        Ich denke die Übergriffe auf die Forstbeamten waren nur der letzte Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hat.
        Wirklich ausschlaggebend waren wohl viel mehr die zum Teil extreme Vermüllung und Zerstörungen, auch in der Umgebung der Plätze.

        Die Förster machen an sich wirklich einen guten Job. Die Wälder und Naturflächen in den Niederlanden sind sehr sauber und die Wege sehr gepflegt. Mittlerweile habe ich mich auch ein wenig weitergehend informiert.

        Es ist so, dass viele der Forstbeamten auch polizeiliche Rechte und Schulungen haben und immer öfter sogar von Schlagstock bis hin zur Schusswaffe bewaffnet sind. Die nennen sich dann BOAs und sind an einem speziellen schildförmigen Abzeichen erkennbar. (Eine Hand die ein Schwert hält).

        Die Strafen sind, wie alle Bußgelder in den Niederlanden, im übrigen nicht von schlechten Eltern. Die scheinen die Chaoten also nicht abzuhalten.

  2. Hallo Oliver,

    es ist nicht so als hätte ich da kein Verständnis für. Ich ärgere mich lediglich über die Reaktion. Das ist eine Kollektivstrafe. Solche sind zB. in Schulen nach „§ 96 ÜSchO„ verboten. Das hat auch seine Gründe. Aus psychologischer Sicht haben Kollektivstrafen ausschließlich negative Folgen. Die schlimmste: „aus Gut wird Böse“ da es ja eh keine Rolle spielt, wie ich mich benehme.

    Die Herangehensweise ist hier einfach Falsch. Und zu den Strafen. Ich kenne die Höhen der Strafen nicht, aber du kannst mir nicht erzählen, dass es sich auch nur einer wagen würde im Wald eine Party zu feiern, wenn allein die Beteiligung an solch einer Party zu einer Strafe von (sagen wir) 25.000€ führen würde.

    Wenn so eine Strafe auch nur einmal konsequent durchgezogen wird (den Ersten beißen die Hunde), muss man der Sache etwas Zeit geben bis es sich herumgesprochen hat. Wer es sich dann immer noch traut. Ja bitte, ihr kennt die Konsequenz. Es muss klar gemacht werden, dass es sich hier um kein Kavaliersdelikt handelt.

    Ich zB. war Gestern in Belgien auf dem Trackingplatz „Gileppe“ (gefunden auf dieser Webseite hier) und da fiel mir wieder auf wie Wertvoll solche Plätze für diejenigen sind, denen der Lärm der Welt zu viel wird. Dort im stillen Wald zu sitzen, ein Feuer in (in meinem Fall) einer Bushbox machen zu dürfen(!) und hinein zu starren, ist wie meditieren, Energie tanken und zurückfinden.

    NOCH gibt es Plätze und dafür fahre ich auch gerne 100km. Doch wenn es sie nicht mehr gibt, brauche ich das „Luft holen“ trotzdem, nur das ich dann kriminell bin.

    Merkst du wie das Blatt sich wendet?

    Im übrigen hatte ich in Gileppe eine Mülltüte dabei und habe auch den Müll der anderen eingesammelt und mitgenommen. Was nicht viel war.

    Ich bleibe dabei. Hier mangelt es dem Forstamt an Kreativität. Eine Kollektivstrafe ist vollkommen inakzeptabel. Vielleicht mal diejenigen die sich daneben benehmen fragen, was man tun müsste damit sie es nicht mehr machen. Die Antworten wären sicher Interessant und würden in eine völlig andere Richtung gehen.

    Ich, für meinen Teil, fühle mich oft eingeengt und wenn man mich dann „wie hier“ noch weiter einengt, na dann hole ich halt die Ellbogen raus.

    Das ist doch eine logische menschliche Reaktion.

    Schade, traurig und Daumen runter für das Niederländische Forstamt. Eure Reaktion ist Falsch. Ihr bestraft die Falschen.

    • Hallo Raphael,

      ich kann Deinen Frust verstehen. Auch ich finde das alles andere als toll. Ich habe die Plätze nämlich wirklich geliebt.
      Allerdings ist mir da auch immer wieder mal Abfall aufgefallen. (Den ich wie Du auch eingesammelt habe).

      Auf der anderen Seite kann ich Staatsbosbeheer aber auch verstehen. Die Trekkingplätze waren für die Nutzer eine kostenfreie „Dienstleistung“ der Behörde. Natürlich haben die Plätze im Unterhalt usw. Geld gekostet (z.B. Müllentsorgung). Vielleicht hätte die Behörde sogar damit leben können. So wie das verstanden habe, wurde aber nicht nur Müll da hinterlassen, sondern auch der Natur teilweise Schaden zugefügt. Ich sage nur gefällte junge Bäume usw.

      Die Förster haben jeweils ein relativ großen Bereich, den sie beaufsichtigen und konnten daher nicht permanent die Plätze kontrollieren. Sprich die Täter auf frischer Tat ertappen. In dem Fall die Polizei hinzuzuziehen hätte mit Sicherheit auch zu lange gedauert, da die Plätze wirklich relativ abgelegen waren und in den kleinen Dörfern meist nur ein „Dorfpolizist“ Dienst tut (wenn überhaupt).

      Die Strafe liegt wohl so um die 300-600 EUR und wird wie alle Bußgelder in den Niederlanden sehr rigoros und konsequent eingefordert. Selbst bei Ausländern. Da ist NL in der Tat knallhart. Wenn Du schon mal in den Niederlanden zu schnell gefahren bist, dann kennst Du das bestimmt.

      Es gibt da eine Gruppe von Privatleuten die wohl in Verhandlungen mit Staatsbosbeheer stehen. Die wollen einen Teil der Plätze wohl ähnlich wie in der Eifel privat aufziehen. Also mit vorhergehender Buchung und lokalen Paten die da mehrfach wöchentlich die Plätze kontrollieren und sauber halten. Ich hoffe das wird was.

      Übrigens freut mich, das mein kleines Blog hilfreich sein konnte. Wie hats Dir in Belgien gefallen?
      Ich selber. mag den Platz „Solt“ sehr gerne. Wenn ich es schaffe möchte ich auch den dritten in der Eifel-Region mal testen. Der liegt noch ein wenig tiefer im Wald.

      Und wenn Du es mal ein wenig bequemer haben möchtest, dann probier unbedingt mal meinen absoluten Lieblings Naturcampingplatz „Landgoed Het Zand“ aus. Das ist wie ein Trekkingplatz Natur pur, aber Du kannst mit dem Auto direkt bis zum Platz vorfahren.

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