Du planst zum ersten mal eine Nacht auf einem Trekkingplatz zu verbringen und bist Dir nicht sicher was man dort darf und was nicht? In diesem Artikel möchte ich Dir einige Verhaltensratschläge geben. Diese sollten im übrigen grundsätzlich beachtet werden, wenn man in der Natur unterwegs ist.
Grundsätzliches Verhalten in der Natur
Ich bin mir sicher, dass Du die folgenden grundsätzlichen Regeln kennst und als Outdoorbegeisterter sowieso schon immer beachtet hast. Trotzdem erwähne ich sie hier noch einmal, da sich der Ratgeber auch an absolute Einsteiger richten soll.
Leave no trace
Damit ist gemeint, das Du außer deinen Fußspuren nichts in der Natur hinterlassen solltest. Nimm also bitte allen Abfall den Du verursachst wieder mit, auch eventuelle Essensreste. Vielleicht machst Du es ja auch wie ich, dass Du den eventuell vorhandenen Müll der sonst noch herumliegt ebenfalls mitnimmst und entsorgst.
Wenn Du z.B. für Feuerholz benötigst, Du dir einen Hering schnitzen möchtest oder ein wenig Bushcraften willst, dann verwende bitte nur Totholz. Komme bitte nicht auf die Idee an lebenden Bäumen herum zu sägen.
Vermeide Lärm
Immerhin bist Du in der Natur um die Ruhe zu genießen. Mache also bitte keine Party, laute Musik oder ähnliches. Das stört andere und vor allem die Tiere im Wald.
Leider gibt es immer wieder Leute die Trekkingplätze als Partylocation mißbrauchen. Vor allem Plätze die relativ nah an einer Stadt liegen. Das widerspricht deren Sinn und führt im schlimmsten Fall dazu, dass die Plätze geschlossen werden, so wie es bereits in den Niederlanden passiert ist.
Feuer machen
Wenn ein Lagerfeuer auf dem Trekkingplatz erlaubt ist, benutze bitte die bereits vorhandene Feuerstelle und benutze nur Totholz als Brennmaterial.
Bei starkem Wind oder längerer Trockenheit verzichte bitte auf ein Feuer, selbst wenn es grundsätzlich erlaubt ist. Die Gefahr einen Waldbrand auszulösen ist dann einfach zu hoch.
Bei Wind kannst Du eventuell auf einen Hobo* oder Holzvergaser* zurückgreifen, da hier der Funkenflug wesentlich geringer ist. Besser wäre es in diesen Fällen trotzdem auf Feuer zu verzichten.
Nimm nichts mit außer Erinnerungen und Fotos
In Deutschland ist es erlaubt den Eigengebrauch im Wald Pilze, Beeren und Wildkräuter zu sammeln. Aber nur weil es erlaubt ist, muss man es nicht unbedingt machen. Verzichte wenn es geht darauf, denn es dient auch den Tieren im Wald als Futter.
Allgemeine Regeln auf Trekkingplätzen
Auf den meisten Trekkingplätzen wirst Du eine Tafel oder ähnliches finden auf der die dort jeweils geltenen Regeln zu lesen sind. Manchmal fehlen sie aber, sind unleserlich oder nur auf niederländisch 😉
Maximale Aufenthaltsdauer
Normalerweise darf man nur eine Nacht auf einem Trekkingplatz verbringen. Bei manchen Plätzen in Belgien und den Niederlanden sind auch zwei Nächte erlaubt. Diese Ausnahmen sind dann aber auf der Tafel vermerkt. Wenn nichts dazu auf der Tafel steht oder keine vorhanden ist, gehe bitte davon aus, daß nur eine Nacht erlaubt ist.
Anzahl der Personen / Zelte
Auf den allermeisten Plätzen sind maximal drei Zelte und 10 Personen erlaubt. Öfter auch nur zwei Zelte. Besonders wenn es Zeltplattformen gibt. Ganz selten gibt es auch Lagerplätze für bis zu 6 Zelte.
Lagerfeuer
Auf vielen Trekkinplätzen ist ein kleines Lagerfeuer erlaubt. Die Betonung liegt auf klein! Also mach bitte kein Osterfeuer.
Wenn auf dem Platz eine Feuerschale und/oder Feuerholz zur Verfügung stehen, dann benutze diese bitte. Wenn nicht, suche Totholz als Brennmaterial und verwendet die schon vorhandene Feuerstelle.
Wenn Feuer auf dem Platz verboten ist, dann gilt das auch für Hobos und Holzvergaser. Dort sind dann eigentlich nur Gas- und Spirituskocher erlaubt.
Wenn auf der Tafel nichts steht gehe bitte davon aus, das ein Feuer nicht erlaubt ist!
Der Trekkingplatz ist schon voll
Besonders im Sommer kann es passieren, das ein Trekkingplatz voll ist. Das gilt für die kostenlosen Plätze in Belgien und den Niederlanden.
In dem Fall bleibt Dir eigentlich nichts anderes übrig als zu einem anderen Platz weiterzuziehen. Vor allem in Belgien und den Niederlanden solltest Du dich nicht einfach noch auf einen besetzten Trekkingplatz quetschen oder sogar „nebenan“ dein Lager aufbauen.
Das kann empfindliche Geldbußen nach sich ziehen. Die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden ist in dem Fall relativ hoch, da die Plätze praktisch täglich von Mitarbeitern der Forstverwaltung kontrolliert werden.
Bei den Trekkingplätzen in Deutschland besteht die Gefahr nicht, da sie alle kostenpflichtig sind und man sie vorher reservieren muß.
Spezielle Regeln auf Trekkinplätzen
Auf einigen Plätzen gibt es besondere Regeln, die dann aber auch eindeutig auf der Hinweistafel genannt werden oder sich aus den landestypischen Regeln ergeben.
Zeiten in der das Zelt aufgebaut sein darf
Ab und an, wenn auch selten, gibt es Begrenzungen was die Aufbauzeiten der Zelte angeht. Es gibt z.B. Trekkinplätze in Deutschland und Belgien wo man sein Zelt erst ab 16:00 oder 18:00 Uhr aufbauen darf. Auf diesen Plätzen müssen die Zelte dann normalerweise auch früh am Morgen wieder abgebaut sein.
Zeltstellplatz
Wenn eine Zeltplattform vorhanden ist, gehe bitte davon aus, daß Du dein Zelt nur dort aufstellen darfst. Dies gilt besonders für die Plätze bei Eifel-Trekking. Die Plattform steht ja nicht grundlos im Wald rum 🙂
In den Niederlanden heißen die Trekkingplätze übrigens „Paalkampeerplaatsen“, weil ein Pfahl den Platz markiert. Das aufstellen des Zeltes ist hier im Umkreis von 10 Metern um den Pfahl erlaubt.
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